Aktuelles

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 Hier stelle ich Informationen  zu den Themen 
Gesundheit, Fütterung und Haltung ein. 

Jakobskreuzkraut (JKK)



Jakobskreuzkraut (JKK) ist eine Art Zeigerpflanze für stark beanspruchten Boden mit vielen "Lücken" - also z.B. einer schlechten Grasnarbe, wie bei intensiv genutzten Weideflächen. Auch fühlt sich das JKK auf Böden mit vielen Fäulnisbakterien wohl, denn JKK kann durch seine eignen Alkaloide gegen Fäulnisbakterien wirken - abbauende Bakterien werden gehemmt.   


Ein gutes Weide - und Güllemanagement, sowie ein "Wiederbeleben" des Bodens wären daher gute Bekämpfungsmaßnahmen. Grasnarben müssen gepflegt werden.


Kleine Mengen JKK können mittels Handarbeit beseitigt werden - dazu werden die Jungpflanzen bis Mai mit ganzer Wurzel entfernt (mittels Spaten ausstechen).

Große Mengen JKK können nicht mittels Handarbeit entfernt werden, hier kann ein vorbeugendes Management erfolgen: Schnitt vor der Blüte des JKK, regelmäßiger Wechsel zwischen Schnitt - und Weidenutzung, rechtzeitige Nachsaat und bedarfsgerechtes Weidemanagement. Leguminosen können als Konkurrenz zu JKK gepflanzt werden. Wenn die Mengen an JKK zu hoch sind und auch die chemische Bekämpfung nicht mehr zielführend ist, kann die Weidefläche umgepflügt und vollständig neu eingesät werden. Die Samen werden über den Wind verteilt - ein "in Ruhe lassen der Pflanze" bringt daher nicht viel.


JKK ist nicht nur im frischen Zustand giftig, sondern auch im getrockneten oder silierten Zustand. Im frischen Zustand fressen die Pferde das JKK in der Regel nicht (außer z.B. bei schlechter Futtergrundlage). Nach Aufnahme z.B. aus dem Heu oder der Heulage, sammeln sich die Giftstoffe nach und nach in der Leber an und können schleichend zu chronisch-krankhaften Prozessen im Körper führen (langzeittoxisch). Mögliche Symptome einer Vergiftung: Magen-Darm-Probleme, Krämpfe, Durchfall, Unruhe oder Taumeln, Leberprobleme, auch ein Leberversagen ist möglich.


Die Pflanze ist durch ihre 13 gelben Blüten (gefiedert) gut zu erkennen. Die gesamte Pflanze ist giftig.


Beim Ausstechen der Pflanze bitte folgendes beachten: JKK kann leichte bis starke Hautreizungen verursachen - bitte Handschuhe und langärmelige Kleidung tragen, ideal nach einem intensiven Regenschauer oder Regentag.


Beim Ausstechen in voller Blüte - kann man versuchen einen Müllbeutel über die Pflanze zu stülpen, diese dann auszustechen und in die Tüte packen, sowie fest zubinden - solange die Wurzel noch an der Pflanze ist, können sich weitere Samen bilden und streuen.


Die Raupe des Schmetterlings "Blutbär" frisst ausschließlich JKK (Raupe auf dem 2. Bild zu sehen). Eine Zucht wäre sicherlich interessant.

Der Pferderücken

Ein schöner Rücken kann "entzücken"!


Wie zeigt sich ein gesunder und starker Rücken?


Was hat der Rücken mit einer Futterberatung zu tun?

Ein gesunder Rücken zeigt sich so:


  • Das Schulterblatt des Pferdes ist in die Muskulatur eingebettet.
  • Der Rücken ist fast waagerecht.
  • Der Bauch ist stark, er dient als Gegenspieler des gesunden Rückens.
  • Vorhand, Mittelhand und Hinterhand passen zu einander und bewegen sich in Harmonie mit einander.


Reaktion eines Pferdes mit einem gesunden Rücken bem Abtasten (Palpieren): 


  • Das Abtasten ist angenehm für das Pferd, auch bei Druck zeigt das Pferd keine Reaktion. 
  • Die Muskulatur fühlt sich bei der Palpation über die gesamte Länge gleichmäßig an.
  • Beim Putzen z.B. mit einem Striegel zeigt das Pferd keine Reaktion. 


Ein gesunder Rücken spiegelt sich auch in folgenden Punkten wieder:


  • Die Hufe v.a. die Hinterhufe werden freiwillig gegeben. Die Hufe können z.B. beim Schmied problemlos lange gehalten werden. Die Hufe werden in der Bewegung "gehoben".
  • Beim Satteln, Gurten und Nachgurten verhält sich das Pferd völlig entspannt.
  • Beim Aufsteigen bleibt das Pferd ruhig, entspannt und stabil stehen.


Ein gesunder Rücken zeigt sich wie folgt in der Bewegung:


  • Das Pferd läuft in der Bewegung taktrein, trittsicher, schwungvoll und vorwärts.
  • Das Pferd galoppiert problemlos und richtig an, kann den Galopp gut halten.
  • Vorhand und Hinterhand bewegen sich in Harmonie und im Einklang.
  • Der Rücken "kommt hoch".
  • Das Pferd ist gut zu sitzen.
  • Das Maul ist ruhig.
  • Der Schweif pendelt locker hin und her.
  • Die Ohren sind vorn

Zu einem gesunden Rücken gehört immer ein starker, gesunder Bauch. Die Bauchmuskeln sind die Gegenspieler der Rückenmuskulatur. Die Bauchmuskeln sorgen u.a. dafür, dass das Pferd den Rücken aufwölben kann.


Chronisch verspannte Bauchmuskeln können u.a. den Rücken stark beeinflussen.


Bei einem schwachen oder auffälligem Rücken, oder bei Symptomen, die dafür sprechen, dass der Rücken des Pferdes "nicht fit" ist, kann sich immer ein Blick auf die Magen - und Darmgesundheit des Pferdes lohnen (Palpation von Gastrointestinalerkrankungen).



Diese weiteren Punkte könnten aus Sicht des Magen und Darms auffällig sein:

  • Verspannungen am Kopf und Genick Unterkiefer und Zungenbein sind stets auffällig
  • Axthieb, keine gerade Halslinie
  • Ausgeprägte Unterhalsmuskulatur, wenig ausgeprägter "Oberhals", deutlicher Übergang zw. Hals und Schulter, druckempfindlich, Dehnung nach rechts teilweise unangenehm
  • Nach vorne geschobenes Brustbein, Schulter "nach oben geschoben", Rumpf "nach unten gesackt", Verspannugen an der gesamten Vorhand, wenig Platz am Widerrist, Ellenbogen werden nach "außen" rotiert, die Schulter ist links o. beidseitig steil, das Pferd "fällt" oft auf die linke Schulter
  • Überbautes Pferd, Kuhle beim LSG, ISG steht hervor, Hängebauch oder auffällige Rückenlinie, auffällige Bauchlinie, Flanken- und Lendenbereich sind verspannt
  • Engstehende und teilweise rückständige Vorderbeine, steilstehende Hinterbeine, Pferd läuft nicht in der Spur, wenig Raumgriff
  • Hufwände und Kronränder sind teilweise auffällig, spontane zehenenge Stellung vorne


Nicht jeder dieser Punkte muss auffällig sein, nicht immer ist der Magen und / oder Darm betroffen.

Oft aber spielt der Magen - und Darmtrakt eine wichtige Rolle und kann sich positiv auf die oben genannten Punkte, die Rückengesundheit und die mögliche "Schonhaltung" des Pferde auswirken.

Urtikaria beim Pferd

Nesselfieber, Nesselsucht oder Urticaria ist meist plötzlich "da".

Als Besitzer stehst Du damit meist vor einer vergeblichen Ursachenfindung, auch die Behandlung ist meist nicht "einfach".

Die Quaddeln entstehen durch eine übermäßige Immunreaktion des Körpers - z.B. nach einem Medikament, einem Stich oder Biss, auch neue Pflanzen (Weide), Futtermittel und Pflegemittel, sowie Waschmittel, etc. können auslösend sein.

  • Die Quaddeln können zu jeder Jahreszeit auftreten
  • Die Quaddeln können überall am Körper entstehen, meistens rund und oval
  • Die Quaddeln können sich flächenartig ausbreiten
  • Die Größe und Intensität der Quaddeln variiert immens
  • Juckreiz und Fieber kann entstehen, ist aber kein Muss 
  • Manchmal öffnen sich die Quaddeln auch
  • Die Dauer variiert ebenfalls sehr stark, von wenigen Stunden bis hin zu mehreren Wochen kann eine solche Reaktion anhalten


Ich helfe Dir und Deinem Pferd gerne bei der optimalen Fütterung und erstelle Deinem Pferd ein Konzept zur Gesunderhaltung.

Salz

Der Tagesbedarf an Salz kann über das übliche Grundfutter oft nicht gedeckt werden, da Gras und Getreide keine nennenswerten Salzanteile enthalten, auch die Böden sind oft natriumarm. 
Der Bedarf an Natrium beträgt in der Erhaltung bis zu 1,5 - 2,0 g pro 100 kg Körpergewicht und steigt im Leistungsbereich durch hohen Schweißverlust enorm an. 
Die Elektrolyte (Na, Cl, Ca, Mg, K) regulieren u. a. den Säure - Basen - Haushalt im Körper, sowie den Flüssigkeitshaushalt und haben Einfluss auf die Aktivierung von Enzymen.
Natrium ist zudem für die Erhaltung des osmotischen Drucks zuständig. In Kombination mit Kalium spielt es eine wichtige Rolle bei den Transportprozessen durch die Zellmembran und für die Erregbarkeit, damit auch für die Funktion der Nerven und Muskeln. 
  • Salzmangel kann zu Abweichungen der oben genannten Funktionen führen, auch Leistungsschwäche, Lethargie, Krämpfe, schlechte Verdauung und permanente Durstlosigkeit, sowie Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, Erde - und Kotfressen und trockene Haut können Symptome sein. Ein Verlust von Natrium (und ggf. Kalium) kann auch durch starke Durchfälle und wie bereits genannt starke Schweißverluste ausgelöst werden.  
  • Salzüberschuss bei intensiver Zufütterung von Salz kann zu einer hohen Aufnahme von Flüssigkeit (starkes Durstgefühl) und zu Abweichungen der oben genannten Funktionen führen.
  • Fazit: Jedem Pferd sollte ein Salzleckstein zur Verfügung gestellt werden - aber der Verbrauch sollte stets beobachtet werden, nach Bilanzierung und einem festgestelltem Mangel sollte Salz sonst zugefüttert werden. 


Äste

Auf dem Speiseplan eines Pferdes steht nicht nur Raufutter wie Heu, Luzerne, Stroh und Gras, sondern auch Äste / Gehölze, so wie die Pferde es in der Natur auch fressen würden. 

Die Äste besitzen reichlich Struktur und dienen damit als ideale Aufwertung für das wichtige Grundfutter.  Zudem beinhaltet „Holz“ nur wenig Energie und viele Vorteile wie u.a. für die natürliche Zahnpflege, die Beschäftigung, die Aufnahme von Struktur, etc. 

Hier kommen vor allem folgende - natürlich ungespritzte - Baumarten in Frage:
Birke, Weide, Apfelbäume, Hasel, Esche, Erle, Linde, Pappel, Brombeer - und Himbeerblätter, Fichten - speziell die frischen Fichtenspitzen.

Das Holz bitte nur von eignen Baumbeständen entwenden - nicht von öffentlichen oder privaten Wäldern !!! Die Bäume sollten gesund sein. 

Absolut verboten: 
Eibe! Robinie (Akazie, hier vor allem die Rinde!), Ahornbäume, amerikanische Traubenkirsche, amerikanische Eiche (insbesondere die Eicheln werden nicht immer gut vertragen >> generell sollte die Eichenrinde nur in Maßen gefüttert werden, ebenso die Eicheln, da sie hohe Gerbstoffwerte beinhalten), der Lebensbaum (Thuja), die Blätter verschiedener Ahornsorten, Ziersträucher wie Gemeiner Buchsbaum und Gemeiner Goldregen.

Was wird genutzt?
Die feinen Äste bis 0,5 cm, bei dickeren Ästen oder Stämmen wird nur die Rinde gefressen, auch die Blätter werden gerne genommen. Bitte nur qualitativ hochwertige Qualität verfüttern (frei von Schimmel und weiteren Kontaminationen). 

Heu

Heu ist nicht gleich Heu !!

Eine jährliche Heu - Analyse ist daher besonders zu empfehlen, um die Fütterung optimal anpassen zu können. 

Heu dient als Grundfutter - die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe ist daher von großer Bedeutung für die tägliche Fütterung und natürlich die Zusammenstellung des Futters. 

Neben den üblichen Inhaltsstoffen,  können auch die Mineralstoffe und Spurenelemente, sowie die Futtertauglichkeit und Futterhygiene analysiert werden.   

Die Proben (in der Regel ca. 300 g Heu) werden aus verschiedenen Heuballen entnommen und als Mischprobe eingeschickt - um ein gutes Durchschnittsergebnis zu erhalten, sollten so viele Ballen wie möglich einbezogen werden. 

Wichtig … das frische Heu MUSS vorher unbedingt mind. 6 Wochen ablagern können, gut belüftet sollte ein zusätzliches MUSS sein.  Auch die spätere Lagerung des Heus ist letztendlich entscheidend für eine gute und gesicherte Futterqualität. 

3 - 
Säulen der Gesundheit

Bei der Futterberatung vor Ort spielt nicht nur die aktuelle Fütterung, das In - und Exterieur des Pferdes, sowie die aktuelle Problematik eine wichtige Rolle, sondern auch das Umfeld inbegriffen das Training und die Haltung. 

Die drei wichtigen Säulen sind  
Fütterung    -    Training     -     Haltung    

Nur einen Bereich zu optimieren, beispielsweise die Fütterung, ist langfristig nicht effektiv, sofern die anderen Bereiche wie die Haltung und das Training des Pferdes nicht entsprechend angepasst werden. 

Die psychische Gesundheit des Pferdes an sich ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt, denn wenn z.B. durch ein hohes Stresslevel die klassische Bewegung nur eingeschränkt möglich ist oder das Pferd Dauerstress innerhalb seiner Herde oder Box hat, wird der Genesungsprozess verlangsamt oder gehemmt. 
Der Stressfaktor im Pferdebereich wird leider immer noch stark unterschätzt - dennoch sind viele Pferde davon betroffen. Stress kann durch eine disharmonische Herde, durch nicht passende Boxennachbarn, Futterstress, Bewegungsmangel (freie Bewegung und Training) und Überbelastungen entstehen ... um nur einige Faktoren zu nennen. 

Aus diesem Grunde sollte die ganzheitliche Betrachtung des Pferdes und des Umfeldes vor Ort unabdingbar sein, um mögliche Störfelder zu erkennen und bestenfalls beseitigen zu können. 

Ein Gesamtpaket aus bedarfsgerechter Fütterung, artgerechter Haltung, angepasstem Training und einer gesunden Psyche ist wesentlich, um ein Pferd langfristig positiv zu unterstützen und die Gesundheit zu fördern. 

Dient das Blutbild als Parameter für eine bedarfsgerechte Fütterung der Mineralstoffe? 

Leider muss ich dieses mit einem ganz klaren NEIN beantworten. 

Das Blutbild ist in erster Linie eine Momentaufnahme und kann Hinweise auf einige Erkrankungen und Probleme geben, ABER es dient nicht als Überprüfung der Futterration. 

Eine lange oder unsachgemäße Lagerung und Entnahme des Blutes kann bereits zu Abweichungen führen. Auch Sport - oder Offenstallpferde zeigen häufig veränderte Werte, auch rassetypische Unterschiede werden sichtbar.  

Das Blut dient zudem als Transportweg und ist kein Speicherort.
Die Erfassung der Mineralstoffe sollte daher nicht vom Blutbild abhängig gemacht werden, sondern von der Bilanzierung der Fütterung. 

Die die Bilanzierung der Fütterung dient optimal als Überprüfung der Energie - und Eiweißwerte, sowie der Mineralstoffe und Vitamine.

Das Pferd sollte stets ganzheitlich betrachtet werden. Daher ist eine Vor-Ort-Betrachtung für mich unerlässlich, um ein Pferd genau beurteilen zu können.  

Neben der bedarfsgerechten Fütterung, spielt auch die Art der Futteraufnahme und die Futterverwertung eine bedeutende Rolle. 

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