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Der Pferderücken

Ein schönes Rücken kann „entzücken“.
Wie zeigt sich ein gesunder und starker Rücken?
Was hat der Zustand des Rückens mit einer Futterberatung zu tun?

Ein gesunder Rücken zeigt sich so:

  • Das Schulterblatt des Pferdes ist in die Muskulatur eingebettet.
  • Der Rücken ist fast waagerecht.
  • Der Bauch ist stark, er dient als Gegenspieler des gesunden Rückens.
  • Vorhand, Mittelhand und Hinterhand passen zu einander und bewegen sich in Harmonie miteinander.

Reaktion eines Pferdes mit einem gesunden Rücken beim Abtasten (Palpieren):

  • Das Abtasten ist angenehm für das Pferd, auch bei Druck zeigt das Pferd keine Reaktion.
  • Die Muskulatur fühlt sich bei der Palpation über die gesamte Länge gleichmäßig an.
  • Beim Putzen z.B. mit einem Striegel zeigt das Pferd keine Reaktion.

Ein gesunder Rücken spiegelt sich auch in folgenden Punkten wieder:

  • Die Hufe v.a. die Hinterhufe werden freiwillig gegeben. Die Hufe können z.B. beim Schmied problemlos lange gehalten werden. Die Hufe werden in der Bewegung „gehoben“.
  • Beim Satteln, Gurten und Nachgurten verhält sich das Pferd völlig entspannt.
  • Beim Aufsteigen bleibt das Pferd ruhig, entspannt und stabil stehen.
  • Die Hufe werden in der Bewegung gehoben.

Ein gesunder Rücken zeigt sich wie folgt in der Bewegung:

  • Das Pferd läuft in der Bewegung taktrein, trittsicher, schwungvoll und vorwärts.
  • Das Pferd galoppiert problemlos und richtig an, kann den Galopp gut halten.
  • Vorhand und Hinterhand bewegen sich in Harmonie und im Einklang.
  • Der Rücken „kommt hoch“.
  • Das Pferd ist gut zu sitzen.
  • Das Maul ist ruhig.
  • Der Schweif pendelt locker hin und her.
  • Die Ohren sind vorn.

Zu einem gesunden Rücken gehört immer ein starker, gesunder Bauch. Die Bauchmuskeln sind die Gegenspieler der Rückenmuskulatur. Die Bauchmuskeln sorgen u.a. dafür, dass das Pferd den Rücken aufwölben kann.

Chronisch verspannte Bauchmuskeln können u.a. den Rücken stark beeinflussen.

Bei einem schwachen oder auffälligem Rücken, oder bei Symptomen, die dafür sprechen, dass der Rücken des Pferdes „nicht fit“ ist, kann sich immer ein Blick auf die Magen – und Darmgesundheit des Pferdes lohnen (Palpation von Gastrointestinalerkrankungen).

Diese weiteren Punkte könnten aus Sicht des Magen und Darms auffällig sein:

  • Verspannungen am Kopf und Genick
  • Unterkiefer und Zungenbein sind stets auffällig
  • Axthieb, keine gerade Halslinie
  • Ausgeprägte Unterhalsmuskulatur, wenig ausgeprägter „Oberhals“, deutlicher Übergang zw. Hals und Schulter, druckempfindlich, Dehnung nach rechts teilweise unangenehm
  • Nach vorne geschobenes Brustbein, Schulter „nach oben geschoben“, Rumpf „nach unten gesackt“, Verspannugen an der gesamten Vorhand, wenig Platz am Widerrist, Ellenbogen werden nach „außen“ rotiert, die Schulter ist links o. beidseitig steil, das Pferd „fällt“ oft auf die linke Schulter
  • Überbautes Pferd, Kuhle beim LSG, ISG steht hervor, Hängebauch oder auffällige Rückenlinie, auffällige Bauchlinie, Flanken- und Lendenbereich sind verspannt
  • Engstehende und teilweise rückständige Vorderbeine, steilstehende Hinterbeine, Pferd läuft nicht in der Spur, wenig Raumgriff
  • Hufwände und Kronränder sind teilweise auffällig, spontane zehenenge Stellung vorne

Nicht jeder dieser Punkte muss auffällig sein, nicht immer ist der Magen und / oder Darm betroffen.

Oft aber spielt der Magen – und Darmtrakt eine wichtige Rolle und kann sich positiv auf die oben genannten Punkte, die Rückengesundheit und die mögliche „Schonhaltung“ des Pferde auswirken.